Beim ersten Treffen der Arbeitsgruppe fand ein konstruktiver Austausch statt, bei dem zentrale Fragestellungen gesammelt und konkrete Problematiken aufgezeigt wurden. Die Kernfrage lautet “Wie können die digitale Vernetzung und Infrastruktur die Versorgung schwerstkranker und palliativer Patientinnen und Patienten nachhaltig verbessern?”
Dabei entstand die Idee, dass der Ausbau digitaler Infrastrukturen einen deutlichen Mehrwert für die Versorgung schwerstkranker und palliativer Patientinnen und Patienten bieten kann.
Zunächst gilt es, die bestehenden Infrastrukturen in Lübeck und Umgebung zu erfassen: Welche Systeme sind derzeit im Einsatz? Wie sind diese ausgerichtet? Welche Potenziale zur Verbesserung bestehen? Ist die Anbindung an die Telematikinfrastruktur gegeben? Und wie könnten einheitliche Netzwerkstrukturen als Grundlage für ein zeiteffizientes Arbeiten etabliert werden? Darüber hinaus stellt sich die Frage, welche gesetzlichen Rahmenbedingungen gelten und ob bestehende Fördermöglichkeiten ausreichend genutzt werden.
Ein zentrales Ziel sollte sein, das Zusammenspiel aller Versorger über ein gemeinsames System so effektiv zu gestalten, dass die gewonnene Zeit direkt in die Betreuung und Versorgung der Patientinnen und Patienten fließen kann – damit Versorgung am Lebensende nicht durch Zeitverluste beeinträchtigt wird.
Im ersten Austausch wurden bereits Schnittstellen identifiziert und verschiedene Dokumentationsabläufe dargestellt. Hier zeigten sich zahlreiche Ansätze mit Optimierungspotenzial, um die Versorgung stärker patientenzentriert zu gestalten.
Zukunftsweisende digitale Strukturen wie die Nutzung sicherer KIM-Adressen und die elektronische Patientenakte (ePA) tragen ebenfalls zur Verbesserung der Schnittstellenarbeit bei.
Digitale Visiten stellen eine wertvolle Unterstützung in der Versorgung dar. Besonders im ambulanten und stationären Bereich – auch ohne SAPV – können durch sie deutliche Verbesserungen erreicht werden. Aus diesem Grund möchte sich die Arbeitsgruppe zu Beginn intensiv mit digitalen Visiten und deren Einsatzmöglichkeiten befassen.
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt sollte das digitale Medikamentenmanagement sein, um eine Unter- oder Fehlversorgung zu vermeiden.
Die fortschreitende Digitalisierung zeigt insgesamt eine positive Entwicklung für die Versorgung schwerstkranker und palliativer Menschen auf.